In der vergangenen Woche konnten wir ein Team bei einem der größten Sportturniere der Welt an den Start bringen. Die Stadt bzw. das Kreisgebiet um Hjørring (Dänemark) lud zum alljährlichen drittgrößten Fußball-Jugendturnier der Welt, dem Dana Cup ein. Insgesamt 1.000 internationale Teams aus aller Welt konnten sich dort in verschiedenen Jahrgängen miteinander messen.
Das Rahmenprogramm des Turniers war für die Jungs atemberaubend. Ein turniereigenes Hallenbad, die Party- und Jahrmarkt-Meile mit diversen passenden Sponsorenzelten sorgte für eine aufregende Abwechslung. Übernachtet wurde in einem Klassenraum einer örtlichen Schule. Vom Hauptverein bekamen wir den vereinseigenen Bus + Anhänger gestellt, um uns schon auf der sechsstündigen Fahrt positiv aufeinander einzustimmen.

Am vorangegangenen Samstag gab es eine mehrstündige praktische Vorbereitung als Trainingstag für das Turnier. Montag verabschiedeten wir uns von den Eltern und brachen an die Spitze Dänemarks auf. Nach der Ankunft ließen wir die Eröffnungsveranstaltung auf uns wirken und bauten unser Nachtlager auf.

Dienstag griffen wir dann sportlich in das Turnier ein. Im ersten Spiel gegen das erste Team der Akademia Pilkarska DUDA (Polen) war uns die Aufregung noch zu deutlich anzumerken. Zur Halbzeit lagen wir unglücklich durch zwei geschenkte Treffer 0:2 zurück. Die eigenen Chancen wurden hektisch liegen gelassen. In der zweiten Halbzeit entglitt uns das Spiel bei knapp 30°C komplett und wir mussten uns mit einem 0:6 vom ersten Gegner verabschieden. Im Anschluss kühlte sich das Team im Hallenbad ab und schwamm ein paar Bahnen zur Regeneration. Das erste Gruppenspiel wurde in einer intensiven Besprechung abends gemeinsam analysiert und jeder erhielt ein persönliches ausführliches Feedback.

Am Tag 3 des Turniers durften wir zwei Mal ran. Vormittags ging es gegen den Gastgeber Hjørring zur Sache. In der ersten Halbzeit zeigen wir die am Vortag fehlende Konzentration und Abgeklärtheit. Schon in der Vorbereitung vor dem Spiel waren wir viel bissiger. Zur Halbzeit führten wir verdient mit 3:0 und pressten mit hohem Engagement den Gegner schon an der Mittellinie und eroberten viele Bälle. In der zweiten Halbzeit war ein Aufbäumen des Gegners zu beobachten, welches aber nur von kurzer Dauer war. Am Ende war die sehr gute Chancenverwertung auffällig, sodass der Sieg mit 7:1 sehr hoch ausfiel.
Am Nachmittag sollte das Ergebnis aber noch mal getoppt werden. Nach einer Mittagsruhe und einer erneut sehr fokussierten Vorbereitung überrannten wir das 5. Team von Skibsby-Højene (ebenfalls ein Verein aus Hjørring) förmlich. Am Ende stand es 15:0 (!) für Holsatia. Der Gegner schien jedoch müde gewesen zu sein und kam nur einmal in die Nähe unseres Tors um den Torwart zu prüfen, der dann spitze reagierte. Am Abend fiel das Feedback nach den letzten beiden Siegen bzw. guten Spielweisen sportlich deutlich positiver aus. Jeder kam seinen Aufgaben beherzt nach und das Team war gewohnt top motiviert. 6 verschiedene Torschützen, tolle Zweikampf- und Sprint-Quoten sprachen eine deutliche Sprache.

Wir qualifizierten uns somit überraschend bei unserer Debütteilnahme gleich für den schweren Modus des weiteren Turnierverlaufes (A-Modus, KO-Phase).
Zufällig war eine weitere uns bekannte Mannschaft aus dem Kreis Pinneberg hier vertreten. Der SV Rugenbergen spielte eine starke Vorrunde und der Sieger der Staffel sollte unser nächster Gegner werden. Rugenbergen verlor ein spannendes Spiel knapp mit 2:3 gegen eine uns bis dahin unbekannte Mannschaft aus Peru. Spätere Recherchen ergaben, dass das peruanische Team Cantolao in den letzten Jahren fast ein Abo auf den Titel bei diesem Turnier hatte und dieses Jahr, wie sich später herausstellte, den Titel verteidigen würde. Eine sehr starke Akademie, die nicht nur das sehr warme Klima, sondern auch den Titel gewohnt war.

Wir gingen die Begegnung gegen Cantolao sehr konzentriert und diszipliniert an. Der Gegner schoss oft verzweifelt aus weiter Distanz und prüfte unseren Torhüter eher ungenau durch unsere Bedrängnis. Wir waren eng am Mann und machen die Räume bis dahin sehr eng. Dann kam Holsatia – zwei tolle Konter in denen wir in Überzahl vor dem Tor des Gegners auftauchten, konnten nicht genutzt werden. Zur Halbzeit mehr Ballbesitz für die Peruaner aber 0:0.

Die zweite Halbzeit begann denkbar schlecht. Wir wechselten komplett durch und verloren die Ordnung. Ein Schlenzer von der Grundlinie drehte sich gekonnt in den langen Winkel – 0:1. Die Führung spielte dem Gegner in die Karten. Technisch sehr hochwertig und routiniert bauten sie die Führung auf 0:3 aus und siegten verdient gegen uns. Schade, dass wir ein solches Kaliber gleich in der ersten KO-Runde vor der Brust hatten – aber dennoch eine außergewöhnliche Erfahrung.
Cantolao marschierte zum Teil mit deutlicheren Siegen durch bis in das Finale und gewann auch dieses.

Am Abend fand das Team harmonisch wieder zusammen und verarbeitete die Niederlage in einer ausführlichen Besprechung. Für den Folgetag nahmen wir eine Einladung der 2006er der TuS Brietlingen (Niedersachsen) zu einem Freundschaftsspiel an.

Auch dieses Spiel nahmen die Jungs sehr ernst und freuten sich noch mal auf internationalem Boden ran zu dürfen.
Wir gingen durch eine schnelle ansehnliche Kombination in der ersten Minute in Führung. Der Gegner versuchte durch körperliche Überlegenheit ins Spiel zu finden. In der zweiten Halbzeit kam der Gegner zum verdienten Ausgleich. Holsatia ließ sich aber nicht beeindrucken und spielte sich auf den Flügeln öfter frei bis ein Defensiv- und Schussspezialist seine „Klebe“ rausholte und die Führung wiederherstellte. Bei dem verdienten 2:1 blieb es dann auch. Die Jungs gingen freundschaftlich mit einem wertfreien Elfmeterschießen auseinander und bedankten sich bei dem Schiedsrichter.

An unserem letzten Abend verbrachten wir ausgelassen im Zentrum des Dana Cups und brachten das letzte Taschengeld erfolgreich an den Mann.
Das Team ist sich sicher nächstes Jahr erneut den Dana Cup oder ein vergleichbares Turnier anzusteuern. Mit Wehmut verabschiedeten sich die Jungs am Samstagabend daheim voneinander.

Es war eine intensive und wahnsinnig tolle Zeit gemeinsam! Die Jungs sammelten als Team unvergessliche Erlebnisse und rückten weiter zusammen.

Euer Trainer- und Betreuerteam